Am 1. Januar 2014 wurde der Nationalpark Schwarzwald – als erster und bisher einziger Nationalpark Baden-Württembergs – gegründet. Nationalparks unterscheiden sich von anderen Schutzgebieten vor allem durch den Schutz der natürlichen Prozesse. Das bedeutet, dass der Mensch auf dem Großteil der Fläche (ab 2044 mindestens 75 Prozent) Natur Natur sein lässt. Hier in der sogenannten Kernzone hat die Natur Raum, ihre eigene, kraftvolle Dynamik ungestört zu entfalten. Es entsteht und herrscht Wildnis. Im verbleibenden Teil, der Managementzone, bleibt das dauerhaft anders – hier geht es beispielsweise darum, besondere Lebensräume wie die wilden Feuchtweiden zu erhalten, sensible Arten wie das Auerhuhn und auch die umliegenden Wälder zu schützen. Zum Beispiel vor Borkenkäfern, die im Nationalpark helfen, den Wald wilder werden zu lassen. Besucherinnen und Besucher des Nationalparks können über Wildnis staunen, lernen und sich in dieser Oase fernab des Alltags erholen.
Die Internationale Union zum Schutz der Natur (IUCN) gibt für Nationalparks eine Mindestfläche von 10.000 Hektar vor, die der Nationalpark Schwarzwald gerade so erreicht. Der Nationalpark Schwarzwald besteht seit seiner Gründung aus zwei Teilgebieten. Prozesse wie eine natürliche Waldentwicklung bedürfen aber möglichst großer und unzerteilter Flächen, da menschliche Einflüsse wie Forstwirtschaft oder Wegebau sie verändern und stören. Eine Verbindung der beiden Gebiete des Nationalparks stabilisiert und steigert die Biodiversität und ökologische Resilienz. Der Nationalpark Schwarzwald soll aber nicht nur räumlich weiterentwickelt werden. Die inhaltliche Weiterentwicklung widmet sich deshalb Themen, die im bestehenden Nationalpark perspektivisch gestärkt werden sollten.